Vollkasko oder Teilkasko – welche Versicherung ist wirklich nötig?

Neuwagen – Vollkasko, Gebrauchtwagen – Teilkasko. Ist das wirklich so einfach oder entscheiden auch andere Kriterien über die Wahl der richtigen Kfz-Versicherung? Wer schon einmal einen 1- bis 5-Jahre alten Pkw sein Eigen nennen durfte, kennt das Problem. Denn Marke, Fahrzeugwert und Zustand können sich so weit unterscheiden, dass sich durchaus die Vollkaskoversicherung für den Gebrauchten lohnen kann, ein einjähriger Cityflitzer aber auch mal mit einer Teilkasko auskommt. Welche Details wirklich eine Rolle spielen und worauf ihr bei der Wahl der Kfz-Versicherung achten solltet, erklären wir euch hier. Die wichtigsten Infos findet ihr in unserer Infografik:

Kaskoversicherung_Vorschaubild

Die Haftpflichtversicherung – Abgrenzung zur Kasko

Fahrzeughalter wissen – die Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland Pflicht. Das liegt daran, dass sie die Unfallopfer auf deutschen Straßen schützen soll, d. h. die Kfz-Haftpflicht kommt für die Personen- und Sachschäden auf, die ein Fahrer Dritten verursacht. Vollkasko und Teilkasko schützen hingegen das eigene Fahrzeug, wenn es zu einem Unfall kommt. Dieser Schutz ist freiwillig, bei älteren Fahrzeugen kann man also auch auf diesen Schutz verzichten und lediglich die obligatorische Kfz-Haftpflichtpolice abschließen. Ab welchem Fahrzeugalter sich die Kasko nicht mehr lohnt, kann man pauschal nicht sagen. Laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) haben mehr als 80 Prozent der deutschen Autohalter eine Kaskopolice abgeschlossen. In der Regel empfehlen Verbraucherschützer, nach etwa vier Fahrzeugjahren den Versicherungsschutz zu hinterfragen und eventuell von der Vollkasko in die Teilkasko zu wechseln. Dabei muss die Vollkasko nicht zwangsläufig viel teurer sein als die Teilkasko – dann lohnt es sich unter Umständen, weiterhin in der Vollkasko zu bleiben.

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Vollkasko immer teurer als Teilkasko?

Grundsätzlich ist der Zeitwert ein wichtiger Faktor für die Entscheidung für oder gegen eine Vollkaskoversicherung. Ist ein hoher Zeitwert vorhanden, sollte man die Preise für Voll- und Teilkasko vergleichen. Wer lange Jahre unfallfrei gefahren ist, kann unter Umständen mit der Vollkasko sogar günstiger liegen. Die Beiträge werden hier nämlich aufgrund der Schadenfreiheitsklasse des Fahrzeughalters errechnet. In der Teilkasko spielen die unfallfreien Jahre hingegen keine Rolle. Liegt dann auch eine hohe Typklasse für das Fahrzeug in der Teilkasko vor, kann diese sogar teurer sein als der Vollkaskoschutz. Aber lohnt sich die Vollkasko überhaupt?

Vollkasko oder Teilkasko? Wovor sie schützen

Die Teilkasko bietet bereits einen umfassenden Schutz im Straßenverkehr – Elementarschäden wie Gewitter, Überschwemmung oder Hagel, Feuer- und Explosionsschäden, Einbruch und Glasschäden sind bereits abgedeckt. Auch Kabelschäden durch Marderbisse oder Kurzschluss sowie der Zusammenstoß mit Haarwild sind in den meisten Policen inbegriffen. Achten sollte man aber stets auf das Kleingedruckte. Die Folgeschäden vom Marderbiss können beispielsweise nicht bei jeder Police enthalten sein. Günstige Online-Tarife unterscheiden sich im Versicherungsumfang häufig von den klassischen Kfz-Versicherungen. Die Vollkaskoversicherung hat gegenüber der Teilkaskopolice zwei entscheidende Vorteile: 1. Sie kommt auch für selbstverschuldete Schäden auf. 2. Sie deckt auch Vandalismus-Schäden. Ist der Unfallgegner nicht aufzufinden oder insolvent, oder wurde das Auto fahrlässig oder vorsätzlich beschädigt, ist man mit der Vollkasko auf der sicheren Seite.

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Unser Fazit: Ist dein Auto ein Gebrauchsgegenstand und du kannst dir bei einer Delle vorstellen, es in der Werkstatt an der Ecke günstig ausbeulen zu lassen? Dann spar dir die Kosten für die Vollkasko und investiere lieber in eine ordentliche Hifi-Anlage und gute Boxen – dann hast du auch mit Delle mehr Fahrspaß. Hat dein Auto einen hohen Fahrzeugwert, ist immer top gepflegt oder gar ein Liebhaberstück? Dann lohnt sich die Vollkasko allemal, schließlich kann schon ein einziger Schaden richtig teuer werden.

Bild: © Eisenhans – Fotolia.com

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