Wer A sagt muss nicht unbedingt B sagen, man kann auch einfach A verbessern. Ob und wie das bei der brandneuen A-Klasse gelungen ist? Das haben wir uns in Kroatien, besser gesagt im Umland von Split einmal genauer angesehen.
Das Thema Design ist immer eine Frage des Geschmacks. An der Front erkennt man die neue A-Klasse vor allem an den neuen Scheinwerfern, welche optional in LED-Licht erstrahlen. Dazu gesellt sich der angedeutete Panamericana-Grill, somit trägt auch der kleinste Mercedes-Benz das Markentypische Gesicht.
Die Schnörkellosigkeit, die die neue A-Klasse an den Tag legt, hat man so noch nicht gesehen. Beim Design verzichtete man auf jede überlüssige Sicke oder Kante, das wirkt sehr modern und sportlich. Apropo sportlich, bis zu 19″ große Räder ziehen in die Radkästen ein, die in dem Fall dann die Blicke auf sich ziehen.
Im Vergleich zum eigenen Vorgänger sieht man am Heck die größten Unterschiede, nicht nur weil die Ladeöffnung nun breiter ist, nein auch weil die LED-Heckleuchten nun zweigeteilt sind. Das ganze Heck lässt das Fahrzeug noch breiter erscheinen.
Der Eindruck täuscht nicht, gegenüber dem eigenen Vorgänger ist die neue A-Klasse länger, breiter und sogar etwas höher geworden. Die neue A-Klasse misst 4,42 in der Länge und der um ca. drei Zentimeter verlängerte Radstand kommt den Passagieren zu Gute.
Zum Marktstart bringt Mercedes-Benz drei Motoren unter die Haube die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite einen 85 kW starken Selbstzünder, dann einen 120 kW starker Benziner der über ein Hubraum von 1,4 Liter verfügt und die aktuelle Sperrspitze ist ein 165 kW starker 2.0 Liter Benziner. Alle Motoren erfüllen die strenge Euro 6d-Temp Abgasnorm.
Der Innenraum präsentiert sich hochwertig verarbeitet und sehr aufgeräumt. Alles was man anfassen muss, fühlt sich hochwertig an und man findet sich schnell zurecht.
Das Lenkrad, welches so ähnlich auch in der S-Klasse verbaut wird, liegt gut in der Hand und legt uns die wichtigsten Bedienungsmöglichkeiten in die Hand.
Mit dem linken Daumen steuert man z.B. das linke Display, mit dem rechten Daumen das rechte Display und genau das, ist natürlich das Highlight in der neuen A-Klasse.
Mercedes-Benz lässt uns in der neuen A-Klasse freie Hand wie wir das Infotainmentsystem – und noch mehr – bedienen wollen. Über die Tasten am Lenkrad, über das Touchpad auf der Mittelkonsole, über den Touchscreen oder – und nun wird es ganz nerdig – über eine Sprachsteuerung, die derzeitig noch ihres Gleichen sucht.
MBUX heißt das neue System und mit „Hey Mercedes“, kann ich mit dem Fahrzeug sprechen wie mit fast jedem anderen Sprachassistenten auch.
„Hey Mercedes, mir ist kalt!“
– Die A-Klasse wird die Temperatur einstellen
„Hey Mercedes, stell bitte die Sitzheizung ein!“
– Auch das wird der Mercedes schaffen!
„Hey Mercedes, ich habe Hunger“
– Die A-Klasse wird Restaurant Vorschläge in der Nähe aufzeigen.
Man könnte auch die Ambietentebeleuchtung umstellen, das Sonnenrollo schließen und und und… nur Sachen die in die Fahrsicherheit eingreifen könnten, wie z.B. das ESP ausschalten oder die Fensterscheiben öffnen, das geht nicht – und das ist ja auch ganz gut so.
Die Entwickler von Mercedes-Benz arbeiten mit Hochdruck an weiteren Möglichkeiten, daher erfreut es uns, dass Updates hier „over the air“ eingespielt werden können. Ein Vorteil der Tatsache, dass das Fahrzeug über eine integrierte Sim-Karte verfügt, welche ja auch für den e-Call notwendig ist.
In Sachen Konnektivität spielt die A-Klasse natürlich alle Trümpfe aus, neben der Handyladeschale gibt es diverse Möglichkeiten der Vernetzung via Apple Car Play und Co und darüber noch mehr. Augmented Reality ist hier das Zauberwort. Bei der Navigationsdarstellung werden nun Hinweispfeile oder aber auch Hausnummern eingeblendet. Ein tolles Feature, vor allem wenn man in einer fremden Stadt unterwegs ist.
Das Head-up Display spiegelt die wichtigsten Informationen in die Scheibe, das sorgt vor allem dafür, dass der Fahrer nicht von seiner Fahraufgabe zu sehr abgelenkt wird.
Über eine neue Mercedes-Benz me App kann man sogar das Fahrzeug an Freunde verleihen, derjenige kann dann „over the air“ das Fahrzeug öffnen lassen und später auch wieder verschließen und wer ein Smartphone mit NFC Chip, also Near Field Communication sein eigen nennt, der kann das Fahrzeug auch mit dem Smartphone öffnen, starten und wieder schließen.
Apple User müssen nicht traurig sein, es gibt inzwischen auch NFC-Aufkleber die man sich einfach auf sein Device kleben kann.
Das Device kann man in der A-Klasse über den neuen USB-C Standart laden bzw. anschließen, es gibt auch hier natürlich passende Adapter.
Der im Vergleich zum eigenen Vorgänger nun besser zu beladene Kofferraum verfügt über ein Ladevolumen von 370 Liter. Legt man die Rücksitzlehnen um, welches im Verhältnis 40:20:40 möglich ist, dann steht ein Volumen von 1.200 Liter zur Verfügung.
Die Ladeöffnung ist nun ca. 20 cm breiter, der Ladeboden um 11,5 cm länger und das zahlt sich aus.
Kinderwagen, Gepäck oder Getränkekisten lassen sich in der neuen A-Klasse nun viel einfacher verstauen, da muss man sich wirklich die Frage stellen, warum Mercedes-Benz das beim eigenen Vorgänger nicht gleich so gemacht hat.
So unterschiedlich wie die Motoren, so unterschiedlich sind auch die Fahrleistungen.
Der A200 ist kein 2.0 Liter Vierzylinder oder, wie beim Vorgänger ein 1.6er. Nein, hier verbirgt sich ein 1.4 Liter Vierzylinder, der von Renault stammt. Na ja, eigentlich ist er sogar nur ein 1.33 Liter, aber in Stuttgart rundet man da großzügig auf. Das Leistungsoutput ist mit 120 kW/163 PS angegeben. Mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe „DCT“ sollen im Schnitt 5,8 Liter durch die Brennräume fließen. Lässt man es krachen, vergehen acht Sekunden für den Spurt auf 100. Schluss ist bei 225 km/h. Alles dazwischen wirkt auf bergigen Strecken schon mal etwas angestrengt.
Gleiches gilt für den A180d, der ebenfalls mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe vorfährt. Auch dieses Aggregat stammt aus der Partnerschaft mit Renault und entwickelt zahme 85kW/116 PS und 260 Nm. Dafür ist der durchschnittliche Verbrauch je 100 km mit 4,1 Liter besonders genügsam eingestuft.
Und das Topaggregat, der A250 mit 165 kW/224 PS? Der entspricht dem sportlichen Äußeren der neuen A-Klasse und passt vermutlich am besten unter die Haube. Der 2.0 Liter Tubro Benziner beschleunigt das Fahrzeug innerhalb von 6,4 Sekunden auf Landstraßentempo und regelt auch erst bei Tempo 250 km/h ab. Mit einem maximalen Drehmoment von 350 Nm steht immer ausreichend Kraft zur Verfügung.
Was aber ganz unabhängig vom Motor auffällt ist die Ruhe im Fahrzeug. Kaum Windgeräusche, ein richtig angenehm ruhiger Innenraum.
Hier zahlen sich die Fortschritte in Sachen Aeroakustik und Aerodynamik aus, denn die neue A-Klasse setzt mit einem cw-Wert von 0,25 auch hier wieder Bestmarken.
Die verbaute Lenkung lässt sich präzise steuern, das gleiche gilt für die ausreichend groß dimensionierte Bremsanlage und die Schaltarbeit, ja die lassen wir uns sehr gerne vom 7-Gang DCT abnehmen, optional könnte man über die Schaltpaddles am Lenkrad Eingriff nehmen, doch warum sollte man das tun?
Beim Fahrwerk gibt es mehrere Möglichkeiten, von der Verbundlenker-Hinterachse bis hin zur Vierlenker-Achse bei stärker motorisierten Modellen. Die Vierlenker-Achse kommt bauartbedingt auch bei 4MATIC – sprich bei Allradfahrzeugen – zum Einsatz.
Optional zieht eine aktive Verstelldämpfung in die A-Klasse mit ein, hier kann der Fahrer den Komfort per Tastendruck bestimmen und ich kann Ihnen versichern, das spürt man dann auch.
Die neue A-Klasse fährt in bestimmten Situationen teilautomatisiert. Sie kann z.B. die Spur wechseln, im Stau folgen, abbremsen und wieder anfahren. Die Geschwindigkeit vom Tempomaten wird angepasst, so verzögert das Fahrzeug vor Kurven, Kreuzungen oder Kreisverkehren nun auf Wunsch automatisch.
Es gibt eine Verkehrszeichenerkennung, auch hier übernimmt das Fahrzeug die Werte der Schilder, das schützt dann vor ungewollten Geschwindigkeitsübertretungen.
…und auch ansonsten ziehen viele weitere Assistenzsysteme in die neue A-Klasse ein, die das Fahren entweder sicherer oder einfach nur schöner machen.
Das ist die neue A-Klasse. Man muss kein Hellseher sein, um nun zu sagen, dass sie ein Erfolg werden wird. Besonders gut gefällt uns, dass Mercedes-Benz auf die Kundenstimmen gehört und passend reagiert haben, die neue A-Klasse übertrumpft somit nicht nur ihren eigenen Vorgänger.
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