Rote, grüne und gelbe Plaketten gibt es in Deutschland schon seit 2008. Auch in Italien, Dänemark, England, Ungarn oder den Niederlanden gibt es Umweltzonen und die entsprechenden Plaketten. Nun soll in Deutschland auch noch eine blaue Plakette in eigenen kleinen Umweltzonen eingeführt werden. Das haben die Umweltminister von Bund und Ländern auf einer Sonderkonferenz beschlossen. Alle Autos, die einen geringen Schadstoffausstoß haben, werden mit der blauen Plakette ausgestattet. In manchen Bezirken bestimmter deutscher Großstädte dürfen dann nur noch diese Fahrzeuge unterwegs sein – dort, wo die Stickoxid-Belastung durch Dieselfahrzeuge besonders hoch ist. Die Idee für die blaue Plakette gibt es schon seit mehreren Jahren. Im Sommer 2015 hat aber die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet, weil in vielen Städten die Stickoxid-Grenzwerte überschritten sind. Der Abgasskandal hat den Handlungsdruck noch weiter erhöht.
Dieselfahrzeuge haben keine Chance auf die blaue Plakette und damit Fahrverbot in den entsprechenden Zonen.
Mit welcher Umweltplakette darf ich wo fahren?
Grundsätzlich unterteilt man die Umweltplakette in vier Schadstoffgruppen:
- Fahrzeuge ohne Plakette dürfen nicht in Umweltzonen fahren.
- Fahrzeuge mit grüner Plakette gehören zur Schadstoffklasse 4 und dürfen alle Umweltzonen ohne Einschränkung befahren.
- Fahrzeuge mit gelber Plakette gehören zur Schadstoffgruppe 3 und dürfen in den dafür ausgezeichneten Bereichen fahren.
- Fahrzeuge mit roter Plakette gehören zur Schadstoffgruppe 2 und können nur bestimmte Umweltzonen befahren. Zur Schadstoffklasse 2 zählen nur Dieselfahrzeuge.
Dieselfahrzeuge erhalten keine blaue Plakette
Mit den Umweltplaketten soll die Feinstaubbelastung vor allem in bestimmten Bezirken von Ballungsräumen wie beispielsweise Stuttgart oder Berlin verringert werden, daher werden sie auch als Feinstaubplakette bezeichnet. Die blaue Plakette, auch Stickoxid-Plakette genannt, sollen die Fahrzeuge bekommen, die einen Schadstoff-Ausstoß von weniger als 80 Milligramm/km Stickoxid (NOx) aufweisen. Die Konsequenz: Etwa 13 Millionen Dieselfahrzeuge erhalten keine blaue Plakette. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth hatte am 7.4. bekanntgegeben, dass die blaue Plakette im Jahr 2017, möglicherweise schon 2016, eingeführt werden soll.
Nach Grün, Rot und Gelb soll nun die blaue Plakette kommen.
Massive Kritik an der blauen Plakette
Die blaue Plakette löst natürlich kein Klimaproblem. Sie dient eher der Symptombehandlung und Schadensbegrenzung in bestimmten Bereichen deutscher Städte. Zur Lösung des Schadstoffproblems könnte vielmehr die zunehmende Verbreitung der Elektromobilität beitragen. Der ADAC fordert technische Lösungen anstelle von noch mehr Fahrverboten. Die 13 Millionen Dieselfahrer würde man unverhältnismäßig einschränken. Aber auch über drei Millionen Benziner dürften laut ADAC keine blaue Plakette bekommen und dann nicht mehr in der ganzen Stadt fahren. Wichtiger als neue Verbote sei, bei der Herstellung der Autos die vorhandenen Technologien zu nutzen, um den Schadstoffausstoß dauerhaft zu senken. Eine Möglichkeit zur kurzfristigen Schadstoffsenkung ist, den öffentlichen Nahverkehr zu optimieren, damit dieser verstärkt genutzt wird. Auch Fahrgemeinschaften sorgen für weniger Autos auf den Straßen: Hier müsste es noch mehr Apps geben, die das Bilden von Fahrgemeinschaften erleichtern.
Auch der Verkehrsminister ist skeptisch
Auch Verkehrsminister Alexander Dobrindt sieht in der Einführung der blauen Plakette keine langfristige Lösung für das Schadstoffproblem in den Großstädten. Dobrindt spricht von einem faktischen Einfahrverbot für Dieselfahrzeuge. Um in die Innenstadt fahren zu können, müssten sich die betroffenen Kfz-Halter ein neues Fahrzeug kaufen, das die Voraussetzungen für die blaue Plakette erfüllt. Die finanziellen Mittel hat aber nicht jeder.
Es hat sich so langsam ausgedieselt. Wir müssen endlich mal sehen, ob wir uns mit einem teuren Passat oder Golf noch in diesen vernünftigen Bereichen bewegen. Der niedrige Schadstoffausstoss hat sich doch so lange angekündigt. Es wurden aber immer noch die Autos mit viel Leistung weiter gebaut. Wenn ich mir überlege, dass ein Passat der neuen Generation leer fast 2000 Kilogramm wiegt und der Golf auch nicht viel weniger. Es klingt für mich nach einer Eierlegendenwollmilchsau.
Ich gehe davon aus das weniger Leute in Grpßstädte fahren werden.
Ich bekomme selbst nur die grüne Plakette für meinen 24Jahre alten Renault und sehe es zbs nicht ein mir nur deswegen ein neues Auto zu kaufen weil ich mit meinem nicht mehr rein darf.
Da steckt doch bestimmt wieder die Autolobby dahinter weil die Industrie zu wenig Neuwagen loswird..
Alles abzocke mein Auto hat grüne Plakette und würde bestimmt auch die blaue kriegen aber mir kommt so ein scheiß nicht an die Frontscheibe da es die Sicht auf ein kleines Kind verdecken könnte
Was haben die Plaketten davor gebracht…??? Die Luftwerte sind immer noch so, wie vor Jahren… Irgendwo muss ja das Geld wieder rein… Naja ob so oder so, akzeptieren werden wir es müssen…
Da man ohne Manipulation das NOx beim Diesel anscheinend nicht in den Griff bekommt, muss man halt irgendwie versuchen die Diesel vom Markt zu drängen. Außerdem hat (wird) der Diesel-Skandal bei den deutschen Herstellern noch ein großes Loch in die Kassen reißen. Irgendwie muss ja das Geld für den Diesel-Skandal ja wieder reinkommen. Wer da nichts böses bei denkt…..