Mehrverbrauch durch Benzin-Direkteinspritzer mit Partikelfilter?

Bei der Fahrveranstaltung zum VW up GTI gab es ein ganz besonderes Exponat. Ein Partikelfilter für Fahrzeuge mit Benzinmotoren und dieser wird in naher Zukunft in viele Fahrzeuge eingebaut.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Bereits seit September 2017 müssen neu konstruierte Fahrzeuge die Euro 6c Norm erfüllen. Sprich Fahrzeuge die eine komplett neue Typgenehmigung bekommen haben müssen bereits jetzt die Euro 6c Norm erfüllen, Fahrzeuge die bereits gebaut werden – und auch weiterhin vom Band laufen – müssen diese Norm ab dem 01.09.2018 erfüllen. Fahrzeuge die bereits zugelassen und in Kundenhand sind, sind davon natürlich nicht betroffen, die Umrüstung betrifft derzeitig nur die Hersteller.

Benzin-Direkteinspritzer mit Partikelfilter

Bei der Euro 6c Norm müssen strengere Grenzwerte eingehalten werden was den Ausstoß von Rußpartikeln betrifft. Der Austoß an Kohlenmonoxid, Stickoxid oder Kohlenwasserstoff bleibt auf dem Stand der Euro 6b Norm. Doch was hat ein Benziner mit Ruß zu tun? Ist das nicht ein klassisches Diesel Problem?

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Nein! Das liegt mitunter daran, dass viele moderne Benzin-Motoren mit einer Direkteinspritzung auf den Markt kommen. Im Vergleich zu einer klassischen Saugrohreinspritzung sind diese Motoren sparsamer. Der Nachteil: Der in den Brennraum eingespritzte Krafstoff verbrennt nicht vollständig, die Reste bilden Ruß.

Das Problem kennt man auch vom Diesel-Motor, für die Selbstzünder gelten ja schon seit mehreren Jahren strengere Normen und nun wird auch beim Benziner nachjustiert.
Nun soll es z.B. der Partikelfilter machen. Die Kosten sind überschaubar, der Filter wird einfach in die Abgasanlage eingebaut. Anschließend soll der Rußanteil im Abgas sinken, aktuell bleibt es aber den Herstellern überlassen wie sie die Euro 6c Norm erfüllen wollen. Weniger Rußpartikel werken sich positiv auf unsere Luftqualität aus, allerdings kämpfen die meisten Städte aktuell nicht gegen zu viel Feinstaub sondern gegen Stickoxide, die hauptsächlich von Diesel-Aggregaten verursacht werden.

Wie funktionieren Partikelfilter? Die Funktion der beiden Partikelfilter (Diesel / Otto-Motoren) sind fast gleich. Die aus dem Brennraum strömende Abgase werden durch ein Filter geleitet. In diesem Filter, der sich im besten Fall unter bestimmen Fahrbedinugnen regeneriert, wird der Ruß abgeschieden. Man nimmt an, dass so ein Partikelfilter im Benziner ca. 10 Jahre halten könnte, wenn er sich regelmäßig regenerieren kann.

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Nachteil vom Partikelfilter? Der Abgasgegendruck wird erhöht! Was nun banal klingt könnte dafür sorgen, dass die Verbrauchsvorteile von einem Direkteinspritzer verschwinden. Durch den neuen WLTP Messverfahren, wo für die Kunden die Verbrauchswerte sowieso steigen werden, wird das vermutlich nicht einmal auffallen und unterm Strich dürfte uns saubere Luft lieber sein als ein paar eingesparte Liter Kraftstoff,oder?

2 thoughts on “Mehrverbrauch durch Benzin-Direkteinspritzer mit Partikelfilter?

  1. Klaus Müller

    habe einen Ford EcoSport Automatik, 13.05.2019 und am 26.3.2020 beim Fordhändler erworben.
    Nach der Inspektion 29.10.2020 geht der Verbrauch von ca. 9,5l hoch auf 11,3l Super
    Ob die was am Partikelfilter gemacht haben !?
    Wenn man ein Kfz vor einem gewissen Datum besessen hat muß ja nix machen !

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