Radfahrer vs. Autofahrer – der Kampf um die Straße

In Deutschland herrscht Krieg! Die Gegner? Radfahrer vs. Autofahrer. Der Austragungsort? Die Straße. Ihre Waffen? Hupen und Stinkefinger. Ihre Kampfzeit? Gerne der Berufsverkehr. Täglich spielen sie sich ab, die Kämpfe zwischen Radfahren und Autofahrern. Beide Parteien werfen der anderen Rücksichtslosigkeit, Dummheit oder Gefährdung des Straßenverkehrs vor. Doch was steckt hinter dem Kleinkrieg der Verkehrsteilnehmer?

opa-stinkefinger

Radfahrer und Autofahrer im ewigen Streit: Warum sind die einen gekennzeichnet und die anderen nicht?

 

Wenn die Schwachen sich wie die Stärksten aufführen

Viele Autofahrer nehmen Radler nicht ernst. Ohne Knautschzone und mit einem Bruchteil an PS sind sie rein faktisch die Schwächeren auf der Straße. Trotz allem fühlen sich viele wie die Könige, bemängeln Autofahrer immer wieder. Typische Vorwürfe von Autofahrern an Radfahrer:

  • Radler halten sich nie an Verkehrsregeln
  • Sie blockieren immer die Straße, auch wenn es Radwege gibt
  • Durch ihre fehlende Kennzeichnung denken Radler, sie könnten sich alles erlauben
  • Sie sind rücksichtslos und frech

„Autofahrer sind rücksichtslos und egoistisch“

Natürlich ist auch die Gegenseite schnell bereit, Autofahrer an den Pranger zu stellen. Bei der Verherrlichung der eigenen Fortbewegung spielt vor allem der Umweltgedanke immer wieder eine Rolle. Radfahrer halten sich für moralisch überlegen und spielen dies gern auch Autofahrern gegenüber aus. Beliebte Vorwürfe von Radfahrern an Autofahrer:

  • Autofahrer sind rücksichtslos
  • Sie missachten und schikanieren Radler absichtlich
  • Sie nutzen ihre überlegene Position aus
Siehe auch  Urlaub mit dem Wohnmobil Tipps und Checkliste

Schuld haben immer die anderen

Jeder Autofahrer kennt es: Selbst im dichtesten Verkehr schlängeln sich einige Radler an Motorhauben und Außenspiegeln vorbei, um an der Ampel ganz vorne zu stehen. Dort blockieren sie dann mit eiernden Anfahrversuchen Autofahrer, deren Gasfuß sich schon bei Gelb kaum noch zügeln lässt. Auch ein Radweg hält Radler nicht immer von den Straßen fern. Es kommt mitunter sogar zu Handgreiflichkeiten zwischen Radfahrern und Autofahrern. Nötigung ist auf der Straße an der Tagesordnung. Das mutwillige Radfahren nebeneinander zwingt Autofahrer zum Bremsen. Nicht selten muss ein Autofahrer auch dafür büßen, wenn der Radfahrer einen Unfall mit seinem eigenen Verhalten provoziert hat. Ein Grund mehr für manche Radfahrer, sich nicht an die Regeln zu halten.

Aber andersherum passiert es auch viel zu häufig: Autofahrer, die ohne zu blinken die Spur wechseln, zwingen Radfahrer zu riskanten Ausweichmanövern. Immer wieder kommt dabei ein Radfahrer unter die Autoräder. Da Radfahrer weitgehend ungeschützt unterwegs sind, hat dies schwere Verletzungen oder sogar den Tod zur Folge. In Großstädten wie Köln, Hamburg oder Berlin sind diese Unfälle an der Tagesordnung.

Keine Kennzeichnung für Radler

Radfahrer und Autofahrer – Kennzeichnung für alle könnte helfen

Würde eine Kennzeichnungspflicht für Radler das Problem lösen?

Ein Problem, das nicht nur Autofahrer bemängeln, ist die fehlende Kennzeichnung von Radfahrern. Autofahrer können leicht anhand des Nummernschilds identifiziert werden. Missachtet jedoch ein Radler die Verkehrsregeln, ist er theoretisch schneller weg, als man ihn dafür zur Rechenschaft ziehen kann. Auch Fußgänger fühlen sich regelmäßig von rücksichtslosen Radlern bedrängt. Oft nutzen diese statt Radweg und Straße einfach den Bürgersteig, um sich klingelnd ihren Weg zu bahnen. Doch obwohl die Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Radler schon seit Jahren diskutiert wird, steht eine tatsächliche Umsetzung noch in den Sternen. Wie aber können Radfahrer und Autofahrer die Straßen gemeinsam in Frieden nutzen? Einen Lösungsansatz, der die Sicherheit der Radfahrer erhöhen soll, gibt es zum Beispiel in Berlin, wie die Zeitung „Die Welt“ berichtet.

Siehe auch  Die blaue Umweltplakette kommt!

Gesetzesinitiative in der Hauptstadt soll Rechte der Radfahrer stärken

Mit einem Volksentscheid soll im Jahr 2017 in Berlin über den Entwurf des sogenannten Berliner Radverkehrsgesetzes (BerRG) abgestimmt werden. Demnach sollen alle Berliner Hauptstraßen einen zwei Meter breiten, asphaltierten Radweg erhalten. Zudem soll es 200 Kilometer mehr sogenannte Fahrradstraßen geben, also Straßen, die ausschließlich Radfahrern vorbehalten sind. Auch mehr Fahrradstellplätze und erhöhte Sicherheitsmaßnahmen an Kreuzungen gehören unter anderem zu den Vorhaben. Mit-Initiator Heinrich Strößenreuther sieht in dem Gesetzesentwurf aber keineswegs eine Kampfansage an Autofahrer. Vielmehr sei es eine notwendige Maßnahme für die stark wachsende Hauptstadt. Erstmal geht er wohl leider weiter, der tägliche Wahnsinn auf den Straßen…

2 thoughts on “Radfahrer vs. Autofahrer – der Kampf um die Straße

  1. leonel lonla

    Il glaube ,die regierung muss strassen bauen ,die ausschliesslich für radfahrer sind.die radler müssen sich an verkehrsregeln halten.sonst müssen sie bussgeld bezahlen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert