Schlagwort-Archiv: KFZ Ratgeber

Was macht eigentlich ein Turbolader und wo ist das Turboloch?

Es gibt fast keine aktuellen Motoren mehr ohne Turbolader. Durch die sogenannte „Aufladung“ wird die Leistung vom Aggregat gesteigert und der Drehmomentverlauf verbessert. Auch wenn es verschiedene Arten der Aufladung gibt, arbeiten alle nach dem gleichen Prinzip: Die Luft, die für die Verbrennung des Kraftstoffes im Brennraum notwendig ist, wird verdichtet. Durch die Verdichtung wird der Luftdurchsatz im jeweiligen Zylinder gesteigert. Diese Luft wird dann beim zweiten Arbeitsschritt vom Motor noch mal verdichtet und anschließend am sogenannten oberen Totpunkt (OT) gezündet, so das beim dritten Arbeitsschritt eine höhere Leistungsabgabe erfolgt. Heute lernen wir gemeinsam etwas über den Turbolader, das Turboloch und und und…

Der neue Audi RS7 hat zwei Turbolader!

Der neue Audi RS7 hat zwei Turbolader!

Die vier Arbeitstakte vom Verbrennungs-Motor:

Dazu muss man zunächst wissen, dass es vier Arbeitstakte von einem Motor gibt: Ansaugen, Verdichten, Zünden und Ausstoßen.

Beim Ansaugen gelangen Frischluft und Kraftstoff in den Brennraum, beim Verdichten bewegt sich der Kolben im Zylinder wieder von unten (UT) nach oben (OT). Kurz hinter dem oberen Totpunkt wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch bei Otto-Motoren gezündet bzw. entzündet sich durch den hohen Druck beim Diesel von selbst. Beim Diesel spricht man aus dem Grund auch von einem Selbstzünder.

Der Motor hat nun seine Arbeit für den Schritt getan, man spricht aus dem Grund auch von Arbeitstakt und nach dem Arbeitstakt muss die verbrauchte Luft wieder aus dem Kolben gestoßen werden. Die Auslassventile öffnen sich, die verbrauchte Luft wird ausgestoßen und gelangt über den Abgaskrümmer in die Abgasanlage und genau die Kraft die da entsteht macht man sich beim Abgasturbolader zu nutze.

Vorteile vom Turbolader?

Die Hersteller kitzeln durch den Turbolader also mehr Leistung, bei gleichem Hubraum aus dem Motor. Die Hersteller haben in den letzten Jahrzehnten immer versucht die Motoren für den NEFZ-Wert zu optimieren. Noch kleinere Motoren, noch weniger Zylinder, noch weniger Hubraum und natürlich auch Gewicht. Das wäre ohne die Turbo-Technologie so nicht möglich gewesen.

Hier sieht man die beiden Leistungsbringer ganz gut...

Hier sieht man die beiden Leistungsbringer ganz gut…

Welche Arten von Turboaufladung gibt es?

Es gibt mechanische Lader, die direkt vom Motor angetrieben werden. In dem Fall spricht man von einem Kompressor. Am meisten verbreitet ist aber der Abgasturbolader. Hier treiben die durchströmenden Abgase eine Abgasturbine an, diese wird in Rotation versetzt und treibt das Aufladegebläse an. Hier wird Frischluft verdichtet, die dann beim Ansaugtakt in den Brennraum gelangt.

Doch was ist nun das Turboloch?

Das oft zitierte Turboloch ist nicht etwa im Turbolader selbst, es ist auch nicht der Anschluss oder in der Turbine, sondern das Turboloch beschreibt eher einen Zustand. Einen Moment! Eine Pause! Wenn man z.B. ein Turbo-Fahrzeug aus den 70er oder 80er Jahren fährt, dann muss man sich das ungefähr so vorstellen:

Man fährt 50 km/h und möchte nach auf der Landstraße sehr zügig auf Tempo 100 km/h beschleunigen. Man tritt das Fahrpedal / Gaspedal also voll durch und muss erst einmal warten. Der Motor reagiert recht langsam, die Drehzahl steigt langsam hoch. Erreicht der Motor eine gewisse Abgasdurchströmung dann setzt der Turbolader ein, die Drehzahl wird sich nun schlagartig erhöhen und der Fahrer wird schnell daran erinnert den nächsten Gang einzulegen. Wer die alten Modelle sportlich fahren wollte, der musste die Fahrzeuge auf Drehzahl halten. Denn nur bei hohen Drehzahlen gab es ausreichend Leistung.

Bei niedrigeren Drehzahlen und wenig Gas stößt nämlich jedes Fahrzeug auch weniger Abgase aus. Sprich der Abgasturbolader wird mit einer mäßigen Geschwindigkeit angetrieben. Tritt der Fahrer aber beherzt auf das Gaspedal, dann braucht der Turbolader die Gedenkmomente (früher waren das auch mal Sekunden, früher bekam man auch einen Schlag ins Kreuz wenn der Turbolader eingesetzt hat) bis der höhere Abgasstrom zu dem gewünschten Effekt führt.

Ein Turboloch gibt es hier nicht mehr!

Ein Turboloch gibt es hier nicht mehr!

Das Turboloch wurde geschlossen!

Bei aktuellen Fahrzeugen hat man das „Turboloch“, also der Moment wo nicht viel passiert, eliminiert. Durch den Einsatz von modernen Turboladern, durch veränderte Strömungsquerschnitte und kleinere Turbinenraddurchmesser konnte man inzwischen das Turboloch vermeiden bzw. soweit minimieren, dass man es mit dem „Popometer“ nicht mehr spürt.

Bei einem mechanischen Lader(also dem Kompressor) gab es übrigens kein Turboloch. Der Grund liegt nun auf der Hand, da der mechanische Lader vom Motor selbst angetrieben wird, ist die Drehzahl entscheident für die Ladeleistung. Beim Abgasturbolader wird die Aufladung nur durch die Abgasdurchströmung realisiert.

Mechanische Lader sind aber anfälliger und unterm Strich auch teurer und da man inzwischen fast kein spürbares Turboloch mehr hat, setzt man auf Abgasturbolader, Druckwellenlader und ganz aktuell natürlich auch auf elektronische Verdichter. Doch egal ob nun Kompressor, Turbolader oder elektronischer Verdichter (eigentlich eine Luftpumpe) – die Aufgabe ist gleich geblieben: Mehr Luft in den Brennraum, bevor der zweite Takt anfängt – das sorgt für mehr Leistung.

Sind die Downsizing-Zeiten nicht bald vorbei?

In der Tat könnte man das denken! Auch wenn viele Hersteller noch 1.0 Liter 3-Zylinder Motoren im Angebot haben, gibt es nun – auch Aufgrund der sich veränderten Norm von NEFZ auf WLTP „Strömungen“, dass es Motoren mit mehr Hubraum und mehr Drehmoment gibt.

Der Grund liegt auf der Hand, wer mit niedriger Drehzahl fährt, der stößt weniger Abgase aus und verbraucht somit natürlich auch weniger. So gibt es aktuell wieder Hersteller die 2.5 Liter Motoren (häufig in Kombination mit einem Hybrid-Antrieb) unter die Haube bringen. Das Ziel ist und bleibt aber gleich: Ausreichend Leistung, niedriger Verbrauch und bitte kein Turboloch!

Wie wird eigentlich das Kofferraumvolumen berechnet?

Der von außen zugängliche, sich meist im Heck befindliche Bereich in einem PKW, in dem Reisegepäck und sonstige zu transportierende Gegenstände untergebracht werden, wird nicht nur umgangsprachlich Kofferraum genannt. Doch warum heißt der Bereich Kofferaum? Das klären wir heute mal und dann erfahrt ihr auch noch, wie so ein Kofferraumvolumen eigentlich gemessen wird. Denn wir kennen alle die Angabe: „400 Liter Volumen“, aber wie dieser Wert berechnet wird? Das lernen wir heute gemeinsam!

So wird das Kofferraumvolumen berechnet!

So wird das Kofferraumvolumen berechnet!

 

Warum heißt der Kofferraum eigentlich so?

Den Begriff Kofferraum, also die Wortzusammensetzung aus den Substantiven Koffer und Raum gibt es genau wie Kotflügel schon länger als das Auto selbst.

Die Kofferräume gab es schon damals bei den Postkutschen, inzwischen gibt es nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Möglichkeiten und in der Regel werden auch in der meisten Zeit gar keine Koffer mehr transportiert, sondern eher der Einkauf bzw. der alltägliche Bedarf.

Im amerkanischen sprechen wir nun über den „trunk“, im englischen über den „car boot“ und im französischen über den „tronc“.

Der Gepäckraum ist in der Regel zugänglich über eine Heckklappe, es gibt aber auch Modelle mit Kofferraumdeckel bzw. Hecktüren. Es gibt meistens Griffe, Taster – aber inzwischen auch die Möglichkeiten Heckklappen per Sensor oder Fernbedienung zu öffnen.

In zahlreichen Werbetexten werden die Heckklappen auch zu den Türen gezählt, daher spricht man auch vom 3- bzw. 5-Türer, die Heckklappe zählt da nämlich mit. Klingt komisch, ist aber so!

Bietet der Kofferraumdeckel nur einen Zugang zum Gepäckraum, wird dieser eigentlich nicht zu den Türen gezählt. Ihr merkt schon, es ist kompliziert und es wird ganz und gar nicht einfacher.

Das Volumen alleine sagt nicht viel aus!

Das Volumen alleine sagt nicht viel aus!

So wird das Kofferraumvolumen ermittelt:

Das Volumen vom Kofferraum wird in Liter angegeben. Das Volumen wird nämlich ausgelitert! Dafür kippt man natürlich kein Wasser in den Kofferraum, sondern nutzt Schaumstoffquader.

Zur Volumenbestimmung nach VDA setzt man „Normquader“ mit einer Größe von 200 x 100 x 50 mm ein. Nach Adam Riese kommen wir da genau auf einen Liter, denn ein Kubikdezimeter ist das selbe wie ein Liter und sind wir mal ehrlich: 400 Liter klingen auch irgendwie besser als 400 Kubikdezimeter, oder?

Nach der ISO-Norm 3820 darf man sogar größere Quader nutzen, mit einem Volumen von bis zu acht Kubikdezimeter, also Liter. Das wird dann zwar etwas ungenauer, aber man kann schneller messen.

Der Vorteil von diesem Messverfahren: Vergleichbarkeit!

Der große Nachteil? Natürlich auch die Vergleichbarkeit! Denn man bekommt zwar vergleichbare Werte, aber die Zahlen können täuschen bzw. den Kunden auch blenden. Ein, rein vom Volumen her, großer Kofferaum kann sich als ungeeignet herausstellen. Ein kleiner Kofferraum kann sich als Raum- bzw. Packwunder heraus kristallisieren. Gemessen wird übrigens bis zur Abdeckung bzw. bis zur Unterkante der Fenster.

Will sagen: Die Kofferraumvolumen Zahlen können täuschen, denn man erfährt anhand der Liter-Angabe nicht, wie der Kofferraum z.B. geformt ist, welches Gepäck hinein passt oder wie gut dieser Kofferraum beladen werden kann. Man erfährt nichts über die Breite und die Länge und natürlich auch nichts über die Ladehöhe bzw. die Ladekante.

Es gibt oft Nischen die unnutzbar sind im Alltag, es gibt auch doppelte Böden, Staufächer oder Schrägen. Beim „Auslitern“ wird z.B. auch der Stauraum in der Reserveradmulde mitgemessen, ein Bereich der in den meisten Anwendungsfüllen eher ungenutzt bleibt.
In der Regel befindet sich dort oft eher der Verbandskasten, das Warndreieck oder halt Ersatzreifen bzw. Reifendichtmittel und auch das nimmt natürlich Platz weg. Bei Elektrofahrzeugen bzw. Plug-In Hybriden nehmen die Ladekabel oft auch Stauraum weg.

Das Kofferraumvolumen, in Liter angegeben, hat auch nichts mit der maximalen Zuladung zu tun. Sprich ein Fahrzeug mit einer Zuladung von 365 kg kann selbstverständlich über einen Kofferraum verfügen, der über ein Volumen von 400 Liter verfügt.

Unser Tipp: Ausprobieren geht über studieren!

Also, wer sich ein neues oder gebrauchtes Fahrzeug kaufen möchte, der sollte unbedingt überprüfen ob der Kofferraum zum individuellen Anwendungsfall passt und sich nicht nur auf die Liter-Angaben vom Kofferraumvolumen verlassen.

Überladung bei Wohnmobil / Reisemobil – teuer und gefährlich!

Wir haben uns vor kurzem den neuen Mercedes-Benz Marco Polo, also das Reisemobil welches auf der aktuellen Mercedes-Benz V-Klasse basiert, einmal näher angeschaut. Ein ausführlicher Mercedes-Benz Marco Polo Fahrbericht wird noch folgen, aber heute wollen wir uns zunächst einmal Gedanken machen über das Thema Zuladung bei Wohnmobilen / Reisemobilen. Denn das Thema Überladung ist durchaus wichtig!

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.

Vor allem muss man aber auch viel heben, denn gerade in einem Reisemobil / Wohnmobil transportiert man neben dem Reisegepäck ja auch noch etwas Equipment mit zum Urlaubsort.

Überladung / Wohmobil – Reisemobil

Nehmen wir mal an, die Zuladung von einem Reisemobil würde zwischen 535 und 625 kg betragen und man fährt (vernünftig wie man ist) mit zwei Personen in den Campingurlaub. Dann ziehen wir, da schon 68 kg für den Fahrer und 7 kg für sein Gepäck berücksichtigt sind, noch mal gut 100 kg ab damit der Wert auch inkl. Beifahrer passt. Verbleibt also ein Rest von 435 bis 525 kg für alles andere. Das klingt nun erst einmal viel, aber wir rechnen mal weiter.

Nicht nur Anziehsachen wandern bei einem Campingurlaub mit einem Wohnmobil / Reisemobil in den Stauräumen. Dazu gesellen sich ja noch diverse Vorräte, die Campingmöbel wie z.B. Stühle, Campingtisch, Sonnenschirm, eventuell noch eine Markise und alles was man sonst so vor Ort braucht. Bei den Vorräten sind es vor allem die Getränke die hier beim Gewicht auffallen, das gilt übrigens auch für die Gasflaschen, die man im Sommer ja vor allem zum kochen benötigt. Wer während der Fahrt mit leerem Wassertank fährt, der spart auch in Sachen Zuladung – denn ob das Fahrzeug auf dem Stellplatz dann ein paar Kilo mehr oder weniger wiegt (solange es nicht bewegt wird) fällt nicht ins Gewicht.

Das gilt übrigens auch für all die Annehmlichkeiten die man sich in sein Wohnmobil eingebaut hat. Mikrowelle, Thermomix, Backofen, Waschmaschine, Fernseher, SAT-Anlage, Fahrräder, Bücher,

Auch das Proviant zählt bei der Zuladung!

Überladung ist gefährlich und teuer!

Wer mit einem Reisemobil (3,5 Tonner) in Deutschland mit einer Überschreitung der Zuladung von 30% erwischt wird, wird seine Urlaubskasse um mindestens 235 Euro erleichtern. Dazu gesellt sich dann noch ein Punkt in Flensburg und damit kommt man noch günstig davon. In Italien zahlt man für eine Überladung knapp 1.700 Euro – auch wenn man nur 5% abweicht von den gesetzlichen Werten. In Österreich kann man gut und gerne auch 5.000 Euro los werden, ihr merkt schon, das Thema sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Überladung vermeiden!

Die Überladung ist aber nicht nur negativ für den Geldbeutel, wenn man erwischt wird, sondern auch für das Fahrverhalten. Je höher das Gewicht, desto höher ist die Belastung von Reifen und Bremsen, auch in Kurven spürt man das höhere Gewicht und natürlich auch im Verbrauch. Aus dem Grund gilt es: Nur das mitnehmen, was wirklich mit muss. Proviant und Vorräte bestenfalls vor Ort kaufen und direkt verbrauchen. Frischwasser erst vor Ort auffüllen und Schmutzwasser dort (fach- und sachgerecht) entsorgen. Auf leichte Camping-Möbel achten und so viel Gewicht sparen wie es nur geht.

Der neue Mercedes-Benz Marco Polo 2019

Wie kann man das Gewicht vom Reisemobil / Wohnmobil überprüfen?

Das zulässige Gesamtgewicht vom aktuellen Marco Polo darf z.B. 3.1 Tonnen betragen. Darunter fällt auch die Dachlast von 50 kg. Kontrollieren kann man das auf öffentlichen Waagen (für ein geringes Entgelt bekommt man hier auch eine offizielle Wiegekarte) oder auf LKW-Waagen. Vorsicht: Nicht alle „öffentlichen Waagen“ die im Internet zu finden sind, werden auch noch betrieben, am besten einmal vorher anrufen bevor man den Weg auf sich nimmt.

Im Idealfall macht man sich eine Gewichtsliste und man sollte die Grenze nicht bis zum letzten Kilogramm ausnutzen, denn a) nimmt man im Urlaub sicherlich zu und b) findet man eventuell auch noch ein paar Andenken die man mitnehmen möchte nach Hause.

Jetzt werden die Reifen gewechselt! Wir haben Tipps zur Einlagerung!

Endlich wieder Reifen wechseln! Von Oktober bis Ostern gehören die Winterreifen in die Radkästen. Von Ostern bis Oktober dürfen sich die Sommerreifen in den Radkästen drehen und die Wechselsaison hat bereits begonnen.

Jetzt wechseln!

Die Mehrzahl der Autofahrer wechseln noch zwichen Sommer- und Winterreifen und es ist in der Tat immer noch die Tätigkeit (nach dem Autowaschen) die häufig vor der eigenen Garage / auf dem Stellplatz selbst gemacht wird.

Heute wollen wir gar nicht darüber berichten wie man die Räder richtig wechselt, worauf es ankommt und was man beim Räderwechsel alles beachten muss. Heute geht es um die Lagerung der Reifen, die man gerade nicht auf dem Auto spazieren fährt.

Reifen und Felgen waschen!

Wir empfehlen die Felgen (egal ob Alu- oder Stahlräder) zu waschen. Achtet bitte darauf, dass der Reiniger Umweltverträglich ist und das ihr es nicht zu Hause vor der Tür macht, sondern ggf. im Waschpark wo ein Ölabscheider zur Verfügung steht. Achtet auch darauf, dass der Reiniger nicht die Reifen angreift und vor allem: Nutzt Felgenreiniger und keine Waschpaste für die Küche.

Während der Felgenreinigung (innen und außen), kann man auch schön das Profil der Reifen absuchen nach Fremdkörper, Steine oder sonstige Beschädigungen.

Menschen und Reifen mit viel Profil sind toll!

Wie sieht das Profil aus? Sind die Räder gleichmäßig abgelaufen? Laufen die Reifen nur auf der Innen- oder auf der Außenseite? Das spricht für ein verstelltes Fahrwerk, hier sollte das Fahrzeug also zu einer Achsvermessung gefahren werden. Der Grund liegt auf der Hand: Was den Winterreifen passiert ist, wird den Sommerreifen auch passieren. Liegen die Reifen nicht komplett auf der Straße, verschlechtert sich das Fahrverhalten und die Reifen erreichen schneller ihre Verschleissgrenze.

Mindestgrenze: Ab wann müssen Reifen ausgetauscht werden?

Die 1.6 mm werden an der schwächsten Stelle gemessen, danach müssen die Reifen spätestens gewechselt werden. Wir empfehlen bei Sommerreifen ein Restprofil von mindestens 3.0 mm und bei Winterreifen mindestens 4.0 mm. Auch auf das Alter muss man achten. Während wir Menschen im Alter ja immer nur besser, attraktiver und leistungsfähiger werden ist es bei den Reifen leider nicht der Fall.

Im Alter leider nicht besser!

Die Gummimischung härtet aus, so empfehlen wir nach ca. 6-8 Jahren die Reifen auch dann zu erneuern, wenn noch ausreichend Restprofil vorhanden ist. Das Alter der Reifen kann man an der vierstelligen Nummer bei der DOT-Kennzeichnung ablesen. Die ersten zwei Zahlen stehen für die Kalenderwoche, die hinteren beiden für das Produktionsjahr.

Schöne Alufelgen mit passenden Reifen sehen doch gleich viel besser aus, oder?
Schöne Alufelgen mit passenden Reifen sehen doch gleich viel besser aus, oder?

Sind die Reifen noch gut? Sind die Felgen ohne Beschädigungen? Dann darf man den Luftdruck um ca. 0,5 bar erhöhen und die Reifen in einem trockenen und dunklen Raum lagern. Idealerweise legt man die Reifen nicht direkt aufeinander, damit die Flanken ohne Druck auskommen. Felgenbäume haben sich hier als geeignete Lagermöglichkeit bewährt.

Wer keinen Platz hat, kann die Reifen natürlich auch beim Autohaus wechseln und einlagern lassen. Hierfür fallen dann neben dem Arbeitslohn für den Reifenwechsel noch unterschiedlich hohe Lagerkosten an.

GUTSCHILD KFZ Ratgeber: Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln!

Denkt man an die Bremsanlage im Auto, dann vermutlich in der ersten Linie an die Bremsscheiben und an die Beläge. Doch es gibt noch eine dritte Komponente in diesem Team. Die Bremsflüssigkeit!

Die Qualität der Bremsflüssigkeit ist für die optimale Funktionsfähigkeit der Bremsen mehr als nur entscheidend. Dazu muss man zunächst wissen, dass die Bremsflüssigkeit kein Wasser ist.

Wofür braucht man eine Bremsflüssigkeit?

Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln

Die Bremsflüssigkeit wird in einem geschlossenen System dazu genutzt, dass die Kolben die Bremsbeläge auf die Bremsscheibe drücken können, bzw. sich auf die Bremstrommel auswirken können. Durch das Betätigen des Bremspedals überträgt die Flüssigkeit hydraulisch den von Bremskraftverstärker und Hauptbremszylinder erzeugten Druck an die Radbremse und löst so den eigentlichen Bremsvorgang aus. Hat eine der Bremsleitungen eine Beschädigung hilft es also nicht einfach Bremsflüssigkeit nachzufüllen, hier muss die Ursache – also das Leck – gefunden und instandgesetzt werden.

Was tun wenn die Bremsflüssigkeit fehlt?

Fehlt Bremsflüssigkeit = ab in die Werkstatt! Fehlende Bremsflüssigkeit kann ein Indiz dafür sein, dass die Bremsbeläge und die Bremsscheiben stark verschlissen sind. Ist der Behälter leer = Fahrzeug stehen lassen und den Pannendienst rufen. Auf keinen Fall einfach die Bremsflüssigkeit so nachfüllen, das ist Lebensgefährlich. Ob das System undicht ist kann man leicht selbst feststellen: Bremspedal ganz durchdrücken und ca. eine Minute gedrückt lassen. Lässt der Druck nach, ist eine Undichtkeit im System welches für diesen Druckabbau verantwortlich ist.

Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln

Die Werkstatt wird dann die Bremsleitungen und die Bremsschläuche auf Dichtheit prüfen. Die Leitungen dürfen weder feucht sein noch ihre Form verändert haben. Haben die Bremsschläuche Scheuerstellen müssen diese ersetzt werden. Das gleiche gilt für verostete, gequetschte oder geknickte Bremsleitungen. Auch die Bremszylinder können undicht werden, oder ganz einfach nur die Dichtung bzw. der Entlüftunsnippel, der übrigens immer seine Schutzkappe tragen sollte. In der Werkstatt wird man sich auf die Suche begeben und die Schwachstelle schon finden.

Achtung: Bremsflüssigkeit ist giftig!

Bremsflüssigkeit ist hochgradig giftig. Auf Lacke wirkt die Flüssigkeit wie Lösemittel, ist ansonsten aber chemisch neutral gegenüber Metall und Gummi. Neben der Übertragung der Bremskraft wird sie auch zur Schmierung der beweglichen Teile in weiteren Bauteilen genutzt. Neben dem hohen Siedepunkt darf die Bremsflüssikeit im Winter natürlich auch nicht einfrieren, der Stockpunkt liegt bei ca. -65°C.

Wasser als Hauptproblem bei der Bremsanlage

Wasser ist bei der Bremsanlage in der Tat ein großes Problem, denn je mehr Wasser im Laufe der Zeit ins Brems­flüssigkeitssystem gelangt ist, desto schneller wird der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit erreicht. Das kann dann zu sogenannten Dampfblasen führen. Im schlimmsten Fall droht der Totalausfall der Bremsanlage! Aus dem Grund muss man – ja MUSS MAN – die Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln. DOT-3 Bremsflüssigkeiten findet man in der Regel in älteren Autos, sollten einmal im Jahr gewechselt werden. DOT 4 und DOT 5.1 spätestens nach zwei Jahren, damit man nicht plötzlich ins Leere tritt.

Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln

Was bedeutet DOT 3, DOT 4 oder DOT 5.1?

DOT steht in der Tat für das Department of Transportation. Das amerikanische Verkehrsministerium hat nämlich die Siedepunkte von Bremsflüssigkeiten festgelegt. Mindestsiedepunkte: DOT 3 = 205°C, DOT 4 = 230°C und DOT 5.1 = 260°.

Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln

 

Der Siedepunkt von der Bremsflüssigkeit, die beim Bremsvorgang richtig heiß werden kann, ist höher als beim normalen Wasser. Dennoch kann der Siedepunkt überschritten werden. Die Folge: Die Bremsflüssigkeit verdampft, es kommt zur Dampfblasen-Bildung. Diese Luftblasen können beim nächsten Bremsvorgang zwar zusammengedrückt werden, allerdings wird keine Kraft mehr auf die Bremsanlage übertragen. Die Folge: Eine schlechtere oder komplett ausfallende Bremskraft.

Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln

Wieviel Wasser ist in der Bremsflüssigkeit?

Der Wasseranteil in neuen Bremsflüssigkeiten liegt bei ca. 0,05%, nach knapp zwei Jahren kann der Anteil bei 3% liegen. Das liegt daran, dass die Bremsflüssigkeit aus Polyglykolverbindungen besteht. Die Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, sprich sie nimmt Wasser auf.
Über die Belüftung, die Schläuche, die Dichtungen kann Wasser in das ansonst geschlossene System eindringen. Der Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit sorgt für einen niedrigen Siedepunkt, denn 3% Wasser in der Bremsflüssigkeit führt zu einem Siedepunkt von unter 180°C.

Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln

Zu was das führen kann haben wir gerade gelernt. Ein zu hoher Wassergehalt kann zudem zu Rost im Bremssystem führen. Ist das der Fall, dann müssen die Bremskolben, die Bremszylinder, die Bremsleitungen und ggf. noch mehr getauscht werden und das kann richtig ins Geld gehen. Wer regelmäßig die Bremsflüssigkeit austauschen lässt, spart somit unterm Strich auch noch Geld verschafft sich aber auf jedenfall ein gutes und sicheres Gewissen und die Gewissheit, dass man auch morgen noch ordentlich zutreten kann.

Kann man die Bremsflüssigkeit selber wechseln?

Es gibt dazu Anleitungen, aber wir möchten davon abraten, denn von der Bremsanlage sollten Laien besser die Finger lassen. Gerade beim Wechsel der Bremsscheiben, Bremsbeläge oder der Bremsflüssigkeit kommt es auf die richtige Einhaltung der Arbeitsschritte an. Fehler können zum Ausfall der Bremsleistung führen. Aus dem Grund empfehlen wir diese Arbeit von einer Werkstatt machen zu lassen, die kümmern sich dann auch um die Fach- und Sachgerechte Entsorgung der alten Bremsflüssigkeit.

Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln