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Wie wird eigentlich das Kofferraumvolumen berechnet?

Der von außen zugängliche, sich meist im Heck befindliche Bereich in einem PKW, in dem Reisegepäck und sonstige zu transportierende Gegenstände untergebracht werden, wird nicht nur umgangsprachlich Kofferraum genannt. Doch warum heißt der Bereich Kofferaum? Das klären wir heute mal und dann erfahrt ihr auch noch, wie so ein Kofferraumvolumen eigentlich gemessen wird. Denn wir kennen alle die Angabe: „400 Liter Volumen“, aber wie dieser Wert berechnet wird? Das lernen wir heute gemeinsam!

So wird das Kofferraumvolumen berechnet!

So wird das Kofferraumvolumen berechnet!

 

Warum heißt der Kofferraum eigentlich so?

Den Begriff Kofferraum, also die Wortzusammensetzung aus den Substantiven Koffer und Raum gibt es genau wie Kotflügel schon länger als das Auto selbst.

Die Kofferräume gab es schon damals bei den Postkutschen, inzwischen gibt es nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Möglichkeiten und in der Regel werden auch in der meisten Zeit gar keine Koffer mehr transportiert, sondern eher der Einkauf bzw. der alltägliche Bedarf.

Im amerkanischen sprechen wir nun über den „trunk“, im englischen über den „car boot“ und im französischen über den „tronc“.

Der Gepäckraum ist in der Regel zugänglich über eine Heckklappe, es gibt aber auch Modelle mit Kofferraumdeckel bzw. Hecktüren. Es gibt meistens Griffe, Taster – aber inzwischen auch die Möglichkeiten Heckklappen per Sensor oder Fernbedienung zu öffnen.

In zahlreichen Werbetexten werden die Heckklappen auch zu den Türen gezählt, daher spricht man auch vom 3- bzw. 5-Türer, die Heckklappe zählt da nämlich mit. Klingt komisch, ist aber so!

Bietet der Kofferraumdeckel nur einen Zugang zum Gepäckraum, wird dieser eigentlich nicht zu den Türen gezählt. Ihr merkt schon, es ist kompliziert und es wird ganz und gar nicht einfacher.

Das Volumen alleine sagt nicht viel aus!

Das Volumen alleine sagt nicht viel aus!

So wird das Kofferraumvolumen ermittelt:

Das Volumen vom Kofferraum wird in Liter angegeben. Das Volumen wird nämlich ausgelitert! Dafür kippt man natürlich kein Wasser in den Kofferraum, sondern nutzt Schaumstoffquader.

Zur Volumenbestimmung nach VDA setzt man „Normquader“ mit einer Größe von 200 x 100 x 50 mm ein. Nach Adam Riese kommen wir da genau auf einen Liter, denn ein Kubikdezimeter ist das selbe wie ein Liter und sind wir mal ehrlich: 400 Liter klingen auch irgendwie besser als 400 Kubikdezimeter, oder?

Nach der ISO-Norm 3820 darf man sogar größere Quader nutzen, mit einem Volumen von bis zu acht Kubikdezimeter, also Liter. Das wird dann zwar etwas ungenauer, aber man kann schneller messen.

Der Vorteil von diesem Messverfahren: Vergleichbarkeit!

Der große Nachteil? Natürlich auch die Vergleichbarkeit! Denn man bekommt zwar vergleichbare Werte, aber die Zahlen können täuschen bzw. den Kunden auch blenden. Ein, rein vom Volumen her, großer Kofferaum kann sich als ungeeignet herausstellen. Ein kleiner Kofferraum kann sich als Raum- bzw. Packwunder heraus kristallisieren. Gemessen wird übrigens bis zur Abdeckung bzw. bis zur Unterkante der Fenster.

Will sagen: Die Kofferraumvolumen Zahlen können täuschen, denn man erfährt anhand der Liter-Angabe nicht, wie der Kofferraum z.B. geformt ist, welches Gepäck hinein passt oder wie gut dieser Kofferraum beladen werden kann. Man erfährt nichts über die Breite und die Länge und natürlich auch nichts über die Ladehöhe bzw. die Ladekante.

Es gibt oft Nischen die unnutzbar sind im Alltag, es gibt auch doppelte Böden, Staufächer oder Schrägen. Beim „Auslitern“ wird z.B. auch der Stauraum in der Reserveradmulde mitgemessen, ein Bereich der in den meisten Anwendungsfüllen eher ungenutzt bleibt.
In der Regel befindet sich dort oft eher der Verbandskasten, das Warndreieck oder halt Ersatzreifen bzw. Reifendichtmittel und auch das nimmt natürlich Platz weg. Bei Elektrofahrzeugen bzw. Plug-In Hybriden nehmen die Ladekabel oft auch Stauraum weg.

Das Kofferraumvolumen, in Liter angegeben, hat auch nichts mit der maximalen Zuladung zu tun. Sprich ein Fahrzeug mit einer Zuladung von 365 kg kann selbstverständlich über einen Kofferraum verfügen, der über ein Volumen von 400 Liter verfügt.

Unser Tipp: Ausprobieren geht über studieren!

Also, wer sich ein neues oder gebrauchtes Fahrzeug kaufen möchte, der sollte unbedingt überprüfen ob der Kofferraum zum individuellen Anwendungsfall passt und sich nicht nur auf die Liter-Angaben vom Kofferraumvolumen verlassen.