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Macht das Platooning die LKW-Fahrer arbeitslos?

Kennt ihr schon den Begriff Platooning? Heute gehen wir dem mal etwas auf den Grund und nein, mit dem Film Platoon zu tun. Wobei. Wie viele LKWs könnte Carlie Sheen gleichzeitig fahren? Mit Platooning Alle! Damit wären wir dann auch schon beim Begriff Platooning:

Was ist Platooning?

Unter dem Begriff Platooning versteht man ein in der Entwicklung befindliches konnektives Assitenz-System, bei dem mehrere Fahrzeuge in sehr geringem Abstand hintereinander fahren können, ohne dass die Verkehrssicherheit beeinträchtigt wird, bzw. sogar verbessert wird. Man kann das System auch als elektronisch gesteuerte Deichsel umschreiben.

Daimler erprobt als erster Lkw-Hersteller den Einsatz von digital gekoppelten Trucks. Das versteckt sich nämlich hinter dem Begriff Platooning. Der Test findet derzeitig auf öffentlichen Straßen in den USA statt. Dort macht es Sinn, wer die langen geraden Straßen und Strecken in den USA kennt, der weiß dass man gerade dort die Effizenz verbessern und die Fahrer entlasten kann. Beim sogenannten Truck Platooning sollen die Bereiche Konnektivität und automatisiertes Fahren vor allem die Sicherheit bei hintereinander fahrenden Lkw erhöhen.

Platooning

Doch keine Angst, bevor die LKWs von Daimler auf den öffentlichen Straßen durften, mussten sie die Teststrecken in Madras, Oreagon meistern. Das haben die Systeme geschafft, aus dem Grund haben Sie vom Department of Transportation in Oregon die Erlaubnis bekommen, den Test auch auf öffentliche Straßen auszuweiten.

Im ersten Schritt testet der Hersteller nun die Platooning-Technologie mit zwei gekoppelten Freightliner New Cascadia Sattelschlepper-Kombinationen. Im Hinblick auf die Themen Disposition, Frachtsteuerung oder aber auch auf die Schulung von Fahrern soll das Platooning sich positiv auswirken. Ab dem Jahre 2018 wird Daimler Trucks North America das digitale Koppeln von Lkw im realen Transportalltag gemeinsam mit großen Flottenkunden testen. Die Kunden von Daimler würden sich zunehmend für das Platooning interessieren. Daimler lässt aber nicht unerwähnt, dass Platooning nicht dazu gedacht ist, den LKW-Fahrer zu ersetzen. Platooning soll diesen auf langen Fahrten entlasten.

Wie funktioniert Platooning?

Die Grundvoraussetzungen für das Platooning sind hoch, so müssen die Fahrzeuge über WLAN-basierte Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation (V2V) verfügen. Die Systeme müssen mit den Fahrerassistenzsystemen agieren, hierzu zählen Abstandshalte-Assistenten, Spurhalte-Assistenten und natürlich auch der Notbremsassistent. Durch diese Systeme können die Fahrzeuge gekoppelt werden und mit geringerem Abstand hintereinander herfahren. Durch diese verbesserte Aerodynamik, können Kraftstoffe eingespart werden. Man kann sich das wie beim Windschatten-Fahrern auf dem Rennrad vorstellen. Positiver Nebeneffekt: Die Systeme schlafen nie, während der Kraftfahrer eine durchschnittliche Reaktionszeit von 1-2 Sekunden hat, reagiert die V2V Kommunikation bereits nach 0,2-0,3 Sekunden und kann reagieren.

Glaubt man den Berechnungen der amerikanischen National Highway and Transportation Safety Administration (NHTSA) lassen sich ca. 94 % aller Unfälle im Straßenverkehr auf menschliches Versagen zurückführen. Hier lassen sich durch automatisierte Bremsvorgänge, die darüberhinaus noch vernetzt sind, zwischen Führungs- und Folgefahrzeugen künftig Unfälle vermeiden. Das Ende der Auffahrunfälle bei LKWs im Stau durch Car2Car / Truck2Truck / V2V Kommunikation?

Wann kommt Platooning?

Grundsätzlich gilt aber bis dato: Erst wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, können Kunden von Daimler Trucks ihre Lkw im Platooning-Modus fahren. Wann das sein wird? Steht aktuell noch in den Sternen. Während das System in der USA sicherlich gut funktioniert, muss man sich hier in Deutschland die Frage stellen, ob die Brückenkonstruktionen die höhere temporäre Belastung verkraften und ganz unterm Strich muss auch die Frage gestattet bleiben, ob durch das Platooning nicht früher oder später doch LKW-Fahrer umdisponieren müssen. Wir glauben aktuell nicht daran, denn die Systeme können den Fahrer derzeitig bei Standart-Aufgaben hervorragend unterstützen und sind auch für die Sicherheit zuträglich, aber spätestens beim Kunden muss man dann schon noch Mensch bleiben. Die Erfahrungen die Daimler nun macht, könnten aber auch demnächst im PKW eingesetzt werden. Gerade die Themen Car2X-Kommunikation könnten früher oder später für noch mehr Sicherheit sorgen.

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