Umweltzonen in Deutschland

Seit der Einführung der Umweltzone im Jahr 2008 in Großstädten und Ballungsräumen wächst ihre Zahl stetig. In Deutschland gibt es mittlerweile fast 60 dieser Bereiche, darunter in Berlin, Leipzig, Stuttgart und im Ruhrgebiet. Europaweit nehmen elf Länder an der Initiative teil, die keineswegs unumstritten ist. Immer wieder melden sich Fürsprecher und Gegner mit unterschiedlichen Argumenten zu Wort, um ihre jeweilige Position darzustellen.

Schild Umweltzone

Was genau ist eine Umweltzone?

Eine Umweltzone ist ein definiertes, geografisches Gebiet, das nur mit schadstoffarmen Kraftfahrzeugen befahren werden darf, um auf Dauer den Feinstaubgehalt zu senken und somit die Luftqualität zu verbessern. Die Fahrzeuge müssen je nach Klassifikation als Kennzeichen eine entsprechende Umweltplakette bzw. Feinstaubplakette auf der Windschutzscheibe tragen. In Deutschland gibt es vier Einteilungsklassen. Klasse 1 erhält keine Umweltplakette und unterliegt damit den strengsten Auflagen. Die Klassen 2, 3 und vier erhalten als Kennzeichen eine rote, gelbe oder grüne Umweltplakette. Welches Fahrzeug für die jeweilige Umweltzone zugelassen ist, kann in der Zulassungsbescheinigung oder – bei älteren Modellen – dem Fahrzeugschein entnommen werden.

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Welche Fahrzeuge benötigen eine Feinstaubplakette?

feinstaubplakette kaufenDie Regelung betrifft Pkw der Klassen Euro 2 bis Euro 6 sowie Nutzfahrzeuge und Busse der Klassen Euro II bis Euro VI. Eine generelle Pflicht, das Kennzeichen anzubringen, besteht zwar nicht, aber wer ohne Feinstaubplakette in eine Umweltzone hineinfährt, wird mit einem Bußgeld von 40 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft.

Von der Pflicht zur Umweltplakette befreit sind Motorräder, dreirädrige Fahrzeuge, Polizei-, Feuerwehr- und Krankenwagen, landwirtschaftliche Zugmaschinen und Fahrzeuge mit H-Kennzeichen (Oldtimer). Wer unsicher ist, welche Feinstaubplakette für das eigene Fahrzeug in Frage kommt, kann sich ausführlich bei allen Straßenverkehrsämtern, den großen Automobilclubs oder im Internet erkundigen.

Streit über den Sinn von Umweltzonen

Ob Umweltzonen wirklich Sinn machen, ist seit ihrer Einführung umstritten. Zwar werden regelmäßige Messungen der Schadstoffe wie Feinstaub und Stickstoffdioxid in der Luft vorgenommen, aber die unterschiedlichen Messmethoden führen immer wieder zu gegensätzlichen Schlussfolgerungen. Hinzu kommen störende temporäre Einflüsse: Witterungsbedingungen, Baustellen oder Änderungen der Verkehrsstärke.

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Auch die Einteilung der Fahrzeugklassen oder die Befreiung für Oldtimer und Motorräder ist letztendlich nicht konsequent und stößt auf Widerspruch. Ob Umweltzonen wirklich zur Verbesserung der Luft in Ballungsräumen beitragen, wird sich wohl erst nach längeren Erfahrungszeiträumen herausstellen.

3 thoughts on “Umweltzonen in Deutschland

  1. Ralf

    Es wird alles durcheinander gewürfelt. Die jetzigen s.g. Umweltzonen berücksichtigen die Feinstaubkonzentration. Stickoxide werden in der Form nicht direkt beeinflusst. Das Diesel erhebliche Gifte im Ruß in die Umwelt ausstoßen ist ein alter Hut. Jahrzehnte und bis heute werden Diesel steuerlich begünstigt – ein absoluter Schwachsinn. Warum führt man gerade in Großstädten nicht schnellstens wieder die äußerst umweltfreundlichen Oberleitungsbusse ein. Eberswalde hat sie nie abgeschafft. Wenn das Leben in den Ballungszentren heutzutage so gefährlich ist, dann sollte konsequent der Straßenverkehr mit Verbrennungsfahrzeugen dort abgeschafft werden. Oder werden wir hier nur verrückt gemacht? Die Menschen erreichen auch in den Ballungszentren ein hohes Lebensalter mit oft guter Lebensqualität. Was will man noch mehr? Gleichzeitig wird auf allen Kanälen über die Überalterung der Bevölkerung gestöhnt. Das passt nicht zusammen. Und eine Tempo 30 – Zone bringt nichts. Schlimmer noch fahren etliche hochtourig und mit einer logisch längeren Fahrzeit durch das Gebiet. Das erreicht dann nur das Gegenteil. Hier sind Leute am Werk, die Nord und Süd vertauschen. Der Bürger schüttelt dann nur noch den Kopf und winkt ab.

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  2. Fahrer

    Feinstaub reduzieren, leider nicht mit den direkteinspritzenden TSI Benzin Motoren des VW Konzerns 🙂
    Ganz im Gegenteil, die sind sogar noch schlimmer als nagelnde, Stinke-Diesel mit ihren zusätzlich hohen Stickoxidwerten ! Diese Werte sind durch den Diesel in der Stadt auch ständig überhöht und es werden sogar schon auf Kosten der Steuerzahler teure spezialbeschichtete Lärmschutzwände aufgestellt und Spezial Pflastersteine / Dachziegel verlegt um die Stickoxide in noch schädlicheres Nitrat umzuwandeln, von dem wir durch die konventionelle Landwirtschaft mit ihrem Chemiedünger und die viele Fäkalien durch die Massentierhaltung eh schon genug Nitrat im Grundwasser / Trinkwasser haben !

    Bin mir sicher das die Umweltzone in ganz Frankfurt ( dort dürfen ab 2013 nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette einfahren ) einiges bringt ! Dann sind zumindest mal hoffentlich die ganz alten Diesel mit den schwarzen Rauchschwaden aus dem Auspuff weg. Von alleine würden sich die Besitzer bestimmt nicht von ihrem alten Gefährt trennen, manche haben auch gar nicht das nötige Geld dazu !

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  3. Mailin Dautel

    Ein Bekannter von mir baut Feinstaubfilter ein und hat mir erzählt, dass diese besonders im Straßenverkehr verwendet werden. Ich dachte immer, dass die Plakette Pflicht ist. Ich frage mich wie oft das kontrolliert wird und auch wie.

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