• Kfz-Kennzeichen online kaufen
  • schnelle Lieferzeit
  • Hotline: 06151 870 81 70 >> Mo.-So.: 8 - 21 Uhr

Es herrscht Krieg auf Deutschlands Straßen. Laut ADAC fühlen sich mehr als 50 % der Straßenverkehrsteilnehmer durch andere gefährdet oder bepöbelt. Das Auto als Statussymbol, das Auto als Waffe. Während die Fahrzeuge immer sicherer werden, scheint der Terror auf deutschen Straßen zuzunehmen - das finden zumindest 20 % der Befragten. Pöbeln, drängeln und Rasen - die Liste der Ordnungswidrigkeiten hat sich in den letzten Jahren um diese Punkte verlängert. Was kommt als Nächstes?

Die Wut am Steuer

Rasen wird zum Standard auf der Autobahn

Mit steigendem Sicherheitsgefühl scheinen auch die schlechten Manieren und eine riskantere Fahrweise zuzunehmen. Der Airbag wird es schon richten im Falle eines Aufpralls? Liest man die letzte ADAC-Umfrage, so scheint die Evolution des Autos vollendet: vom Transportmittel über das Statussymbol zur Waffe. Mehr als 50 % fühlen sich von Rasern, Dränglern und Bullies auf der Autobahn gefährdet. Im Stadtverkehr beschwerten sich 23 % und auf der Landstraße 16 % über aggressive Verkehrsteilnehmer, die pöbeln und von denen sie sich bedrängt oder gefährdet fühlten.

Bullies drängeln in schwarzen Limousinen

Grundsätzlich gilt: Umso mehr PS, umso bedrohlicher ist die Wahrnehmung des Fahrzeugs. Dabei sind es insbesondere die schwarzen Fahrzeuge, die das größte Kaliber im pöbeln ausmachen. Insgesamt 43,5 % vermuten einen aggressiven Fahrer am Steuer eines schwarzen Autos. Im silbernen Auto sind es immerhin noch 9,7 %. Aber auch bestimmte Hersteller sind bereits mit einem Negativ-Image behaftet. Interessanterweise führen die traditionsreichen deutschen Autohersteller diese Liste an. Mit großem Vorsprung pöbeln dabei die Fahrer im BMW (50,6 %), gefolgt von Mercedes (32,2 %) und Audi (25,9 %) - im Porsche sind es immerhin noch 8,7 %. Die Befragten brachten diese Marken mit drängeln, pöbeln und rasen in Verbindung. Tatsächlich empfinden aber insgesamt 80 % der Befragten das Drängeln als provokativ und immerhin 30 % ärgern sich über Schleicher. Damit scheint der Kampf auf den bundesdeutschen Autobahnen vorprogrammiert.

Die Wut am Steuer

Ein Fall für die Verhaltenstherapie

Die einen Rasen gerne, die anderen schleichen lieber. Jedem das seine - sofern es im Rahmen des Tempolimits liegt. Das Problem scheint im Finden eines "Mittelweges" zu liegen. Sich auch einmal anpassen - an ein etwas langsameres Tempo, oder auf der Landstraße auch mal einen 10er zuzulegen, um nicht als Schleicher die Schlange anzuführen. Situationen - in denen sich der Führer eines Fahrzeuges, vermutlich weder schwarz noch BMW, einfach nicht wagt zu überholen - sei es aus fehlender Fahrpraxis oder aus gesundheitlichen Gründen - findet erschreckend wenig Verständnis. Ein nervöser, unsicherer Fahrer ist ein Versager und braucht auf Gnade nicht hoffen. Es wird gehupt, das Fernlicht wird zum Stroboskop. Im Straßenverkehr scheint es an Empathie für die Mitmenschen zu fehlen - zumindest jenen, die nicht rasen. Anonym, der Fahrer nicht sichtbar, erscheint ein Objekt auf der linken Spur, das aufgrund seiner Beschaffenheit und seines Tempos dort nicht hingehört. Was folgt ist gnadenloses drängeln, bis der Störenfried seinen standesgemäßen Platz auf der mittleren Spur wiedergefunden hat.

Lernbedarf frühzeitig integrieren

Vielleicht sollten die Fahrschulen zusätzliche Zeit einplanen, um dem Fahrschüler frühzeitig klar zu machen, dass Menschen in diesen Fahrzeugen sitzen, die unsicher, unerfahren sein können - selbst in fortgeschrittenem Alter. Methoden zur Entwicklung der Empathie, der Stressbewältigung und -kompensation könnten helfen, das drängeln, pöbeln und rasen auf den Straßen zu reduzieren - vielleicht mehr als Monate des Führerscheinentzugs und saftige Geldbußen.