Was gibt es zu beachten, wenn Sie ein Elektroauto gebraucht kaufen?

Wie ist die aktuelle Lage in Bezug auf das Angebot von gebrauchten Elektroautos?

Der Markt für gebrauchte Elektroautos erlebt seit wenigen Jahren einen bemerkenswerten Wandel, insbesondere ab dem Baujahr 2019. Dies zeigt sich deutlich auf Online-Plattformen für gebrauchte Fahrzeuge, wie zum Beispiel mobile.de. Die Anzahl der angebotenen elektrischen Gebrauchtwagen hat im Vergleich zu der Vergangenheit deutlich zugenommen. Diese Entwicklung liegt unter anderem daran, dass die Elektrofahrzeuge eine deutlich praktikablere Reichweiten verfügen. Modelle wie der VW ID.3, der Opel Corsa-e, oder der Tesla Model 3 sind mittlerweile für viele Autofahrer alltagstauglich, was bei einigen der Vorgängermodelle nicht der Fall war. Diese Modelle erfreuten sich bei ihrer Markteinführung großer Beliebtheit und sind nun in relevanten Stückzahlen auf dem Gebrauchtwagenmarkt verfügbar. Häufig handelt es sich dabei um junge Gebrauchtwagen, die als Leasing-Rückläufer mit einem Alter von zwei bis vier Jahren, überschaubarer Laufleistung und gutem Pflegezustand angeboten werden.

Was gibt es zu beachten, wenn Sie ein Elektroauto gebraucht kaufen?

Wie haben sich die Preise für gebrauche Elektrofahrzeuge in der Vergangenheit entwickelt?

Früher lag der Restwert von gebrauchten Elektroautos ebenso wie bei Verbrennern nach drei Jahren in der Regel bei circa 55 % des Neupreises. Dank der zwischenzeitlichen Erhöhungen der Förderungen für Elektrofahrzeuge hat sich der Preis für gebrauchte Elektroautos verringert. Aktuell liegt der Richtwert hier bei etwa 51 % des Neupreises. Nach acht Jahren nimmt der Restwert von Elektroautos merklich ab, da in der Regel zu diesem Zeitpunkt die Herstellergarantie des Akkus ausläuft. Neue Modelle, die leistungsstärker sind und oft kostengünstiger produziert werden als ihre Vorgänger, beeinflussen den Restwert von gebrauchten Elektroautos. Besonders gefragt sind robuste Modelle mit passender Ausstattung, da sie weniger anfällig für übermäßigen Wertverlust sind. Aufgrund der derzeitigen angespannten Liefersituation gestaltet sich eine genaue Prognose zur Restwertentwicklung schwierig. Sollte jedoch in Zukunft eine Regelung durchgesetzt werden, die nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in Innenstädten zulässt, könnte dies den Wert von gebrauchten Elektroautos wieder steigern.

Beispielsweise ist der Preis für das Modell Tesla Model 3 Standard Range Plus von Herbst 2021 bis zum Herbst 2023 von 39.700 Euro auf 31.900 Euro gefallen. Beim VW ID.3 Pro S ist die Entwicklung im gleichen Zeitraum von 29.150 Euro im Vergleich zu 28.850 Euro nahe identisch.

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Was gibt es in Bezug auf die Kosten weiterhin zu beachten?

Es gestaltet sich nicht immer eindeutig, ob Elektroautos insgesamt kostengünstiger oder teurer im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen sind. Im Allgemeinen weisen Elektroautos weniger anfällige Teile für Verschleiß auf als vergleichbare Verbrenner, da sie auf Kupplung, Getriebe und viele Betriebsflüssigkeiten verzichten. Dennoch können vereinzelte Reparaturen und Inspektionen bei Elektroautos kostspieliger ausfallen.

Im November 2023 hat der ADAC einen Kostenvergleich für bestimmte Modelle von Elektroautos, Benzinern und Dieselfahrzeugen durchgeführt. Das Ergebnis war, dass Elektroautos in der Gesamtbilanz oft kostengünstiger waren, jedoch auch aufgrund der damals noch verfügbaren Umweltprämie. Um die Kostenbilanz auch ohne staatliche Förderung zu verbessern, müssten die Preise laut dem ADAC sinken.

Das individuelle Lade- und Nutzverhalten, die sich weiterentwickelnde Technologie von Elektroautos sowie die Schwankungen in den Preisen für Strom und Kraftstoff spielen eine entscheidende Rolle bei der Kostenanalyse zwischen Elektroautos und Verbrennern. Laut ADAC hat jeder Fahrer beim Elektroauto mehr Einfluss auf die Kosten, da es stark davon abhängt, wie und wo man lädt. Im Vergleich dazu hat man beim Verbrenner nur begrenzte Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.

Werden gebrauchte Elektroautos finanziell gefördert?

Der Erwerb und das Leasing von gebrauchten Elektroautos sowie gebrauchten Plug-in-Hybriden können durch staatliche Zuschüsse unterstützt werden. Beim Kauf können Hersteller und Staat zusammen einen Gesamtzuschuss von bis zu 3.600 Euro gewähren. Diese Obergrenze gilt seit dem 1. Januar 2024, während vorher noch 4.500 Euro Förderung möglich war. Beim Leasing besteht ebenfalls die Möglichkeit, einen Zuschuss 3.600 Euro, ab einer Zulassung im Jahr 2024) zu erhalten.

Anträge für diese Zuschüsse können Sie bei der Bafa einreichen, wobei die Genehmigung von verschiedenen Förderbedingungen abhängt. Im Allgemeinen darf das gebrauchte Elektrofahrzeug nicht älter als zwölf Monate sein, höchstens 15.000 Kilometer auf dem Tacho haben und darf bisher keine Förderung erhalten haben. Die Wahrscheinlichkeit einer Förderung bei einem gebrauchten Elektrofahrzeug ist damit deutlich geringer als bei einem Neuwagen.

Mit diesen Tipps finden Sie ein gutes, gebrauchtes Elektroauto.

In Bezug auf die wichtigsten Eigenschaften eines E-Autos sollten Sie insbesondere auf die Batterie achten. Grundsätzlich gilt dabei, dass mit steigender Anzahl an Ladezyklen auch die Alterung steigt.

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Jedoch konnte der ADAC in zahlreichen Langzeittests nicht feststellen, dass die Batterien besonders rasch altern. Bei den analysierten Fahrzeugen waren die Antriebsbatterien auch nach einer hohen Laufleistung überraschend leistungsfähig. Zum Beispiel konnte bei einem kürzlich getesteten VW ID.3 mit über 100.000 Kilometern noch 93 Prozent der ursprünglichen Akku-Kapazität genutzt werden – ein bemerkenswert guter Wert und weit entfernt von den 74 Prozent, die VW im Rahmen seiner Neuwagengarantie bei 100.000 Kilometern verspricht.

Dennoch ist es ratsam, den Akku überprüfen zu lassen, da dies das kostspieligste Bauteil eines Elektroautos ist. Der Zustand der Antriebsbatterie sollte vom Verkäufer möglichst genau nachgewiesen werden. Vertrauensbildend wirken regelmäßige Wartungen und Überprüfungen in der Herstellerwerkstatt, bei denen die Antriebsbatterien auf ihren Zustand hin geprüft werden. Wenn entsprechende Prüfprotokolle zusammen mit dem Scheckheft vorgelegt werden können, ist dies positiv für das Vertrauen – andernfalls ist Vorsicht geboten.

Ein unverzichtbarer Aspekt für den Gesamteindruck ist darüber hinaus auch eine Probefahrt. Im Idealfall fahren Sie auf einer Strecke, die Ihren täglichen Fahrbedingungen entspricht. Es ist ratsam, während der Probefahrt Ihr übliches Fahrverhalten beizubehalten, um die Tauglichkeit für Ihren Alltag bestmöglich zu bewerten. Zu Beginn der Fahrt sollten Sie den Bordcomputer auf null setzen oder die Restreichweite und den Ladestand der Batterie notieren. Nach Abschluss der Probefahrt können Sie die Werte mit den zu Beginn festgehaltenen Werten vergleichen. Dieser Vergleich ist entscheidend, um realistische Daten zur Reichweite und dem Zustand der Batterie zu erhalten. Wenn Sie bei beispielsweise nach 30 Kilometern Probefahrt bereits ein Drittel der Akkuladung verbraucht haben, deutet dies darauf hin, dass das E-Auto später voraussichtlich nicht mehr als 100 Kilometer Gesamtreichweite erreichen wird.

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