Wenn einer einen blütenreichen Frühling und einen satten Herbst erlebt, so muss er sich doch eingestehen, dass es schön ist, Mensch zu sein. Das wusste bereits der japanische Dichter Kumagai Naoyoshi (1782-1862). Damals gab es allerdings noch keine Motor-Droschken die im Herbst auch etwas Liebe und Vorbereitung brauchen. Aber wir haben heute selbstverständlich für euch die fünf wichtigsten Tipps und Tricks zusammengefasst, fünf Tipps und Tricks für eine sichere und gute Fahrt in die dunkle Jahreszeit.
Batterie prüfen und ggf. ersetzen
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen die Starterbatterie (die gibt es übrigens auch bei Elektrofahrzeugen) zu überprüfen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Im Winter wird die Batterie durch die einsetzende Kälte und den Frost nicht besser, die Leistungsfähigkeit wird in der kalten Jahreszeit nicht steigen. Gerade in diesem Jahr standen viele Fahrzeuge längere Zeit auf dem Parkplatz oder in der Garage. Gut für die Umwelt, schlecht für die Batterie. Ein Erhaltungsladegerät hätte hier ggf. einen Defekt verhindern können. Hat die Batterie bereits jetzt bei den noch recht milden Temperaturen Probleme das Fahrzeug zu starten, dann sollte man diese einmal überprüfen (lassen) und ggf. auswechseln.
Kleiner Tipp: Für den Notfall lohnen sich Starthilfe-Kabel oder kleine mobile Powerbanks, die in der Lage sind ein Fahrzeug zu starten, denn bei eisigen Temperaturen will keiner immobil bleiben. Die kleinen Powerbanks funktionieren wie ein Starthilfe-Kabel, allerdings ohne Spenderfahrzeug. Aufgeladen können Sie ein Fahrzeug mehrfach starten, daher eine gute Anschaffung.
Scheibenwischer kontrollieren
Dunkelheit, Regen, Gischt – da sieht selbst der beste Autofahrer nichts, wenn der Scheibenwischer schliert. Verschmutze Scheibenwischer reinigen, spröde oder rissige Scheibenwischer ersetzen. Die Gummilippen der Wischerblätter kann man mit einer weichen Bürste und einem feuchtem Putztuch reinigen. Wenn man schon mal dabei ist, macht es auch gleich Sinn die Scheiben zu putzen. Von Innen & Außen, denn schmutzige Scheiben beschlagen schneller. Den Durchblick und somit die Sicherheit erhöhen, es kann so einfach sein.
Schon gewusst: Ein gewaschenes Auto erkennen andere Verkehrsteilnehmer auch schneller! Ein verschmutzer Autolack schluckt das Licht und somit auch die Refklektionen. Das gilt übrigens auch für Kennzeichen, also auch im Herbst häufiger mal das Fahrzeug waschen (lassen). Ein sauberes Fahrzeug sieht nicht nur besser aus, sondern erhöht auch die Sicherheit. Darüber hinaus ist eine Fahrzeugpflege auch für den Werterhalt förderlich, denn ein zerkratzter oder beschädigter Lack (z.B. durch Vogelkot) mindert den Wert ungemein. Somit ist die Autowäsche eine Win|Win|Win-Geschichte: Sicherheit, Werterhalt und der Betreiber der Waschanlage freut sich sicherlich auch.
Licht, Licht – wir brauchen Licht!
Moderne Fahrzeuge tun es sowieso, aber auch mit älteren Fahrzeugen sollte man unbedingt mit Licht fahren. Mit eingeschalteten Abblendlicht wird man a) schneller erkannt und b) sieht andere Verkehrsteilnehmer und Hindernisse auch schneller. Bei der Kontrolle macht es Sinn, alle Leuchtfunktionien zu überprüfen:
Blinker, Scheinwerfer, Abblendlicht, Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Nebelschlusslicht, Rückfahrlicht, Rücklicht, Kofferraumbeleuchtung, Innenraumbeleuchtung. Jetzt ist der richtige Moment gekommen um die Leuchtmittel auszutauschen. Klassische Leuchtmittel kann man selbst ersetzen, bei LED oder Xenon-Scheinwerfern lässt man bitte den Fachmann die Arbeit erledigen. Einzelne Leuchtmittel kann man zur Not auch an der Tankstelle erwerben, wer Geld sparen möchte, kauft diese eher im Baumarkt oder im KFZ-Teile-Handel.
Finger weg von unzulässigen Leuchtmitteln: Die sind nicht nur verboten, sondern verschlechtern in der Regel auch die das Leuchtbild. Darüber hinaus können unzulässige Leuchtmittel auch zu weiteren defekten an der Lichtanlage sorgen.
Wann darf man das Fernlicht einschalten?
Die Antwort wird nun für Verwirrung stiften, aber eigentlich immer wenn man bei absoluter Dunkelheit auf einer „nicht durchgehend“ oder „nicht ausreichend“ beleuchteten Straße unterwegs ist.
Man muss es allerdings abblenden, wenn andere Verkehrsteilnehmer durch das Fernlicht geblendet werden. Moderne Fahrzeuge machen das über eine Fernlichtautomatik, bei nicht ganz so modernen Fahrzeugen macht es der Fahrer (m/w/d) einfach mit der Hand.
Wann darf man die Nebelschlussleuchte einschalten?
Achtung: Die Nebelschlussleuchte darf man nur bei Sichtweiten unter 50 Meter einschalten. Wer also mit Tempo 100 km/h auf der Autobahn fährt, der darf diese auf keinen Fall eingeschaltet haben, denn: Wenn man keine 50 Meter weit sehen kann, darf man höchstens mit 50 km/h fahren, eher noch langsamer.
Wann darf man die Nebelscheinwerfer einschalten?
Die Nebelscheinwerfer dürfen nur bei einer starken Sichtbehinderung durch Nebel, Schnee oder Regen leuchten, in dem Fall müssen auch stets die Scheinwerfer eingeschaltet sein. Die oft favorisierte Kombination aus Tagfahrlicht und Nebelscheinwerfer ist nicht gestattet.
Flüssigkeiten checken, ergänzen oder ersetzen!
Nun wird es Zeit für den Blick unter die Motorhaube oder Service-Klappe. Einmal den Ölstand prüfen. Wie sieht es aus mit dem Frostschutz für das Kühlwasser? Hat die Scheibenreinigungsanlage ausreichend Frostschutz? Auffüllen, ergänzen oder ersetzten. Jetzt ist genau der richtige Moment dafür.
Ist genug Bremsflüssigkeit vorhanden? Ein Blick auf den Bremsflüssigkeitsbehälter verrät es!
Wenn nicht: NICHT einfach auffüllen! Bei einem niedrigen Bremsflüssigkeitsstand muss man in die Werkstatt, da hier entweder verschlissene Bremsbeläge oder ein anderer Defekt vorliegen könnte. Dazu muss man wissen, dass der Bremskreislauf ein geschlossenes System ist. Fehlt Bremsflüssigkeit kann die Funktion nicht mehr gewährleistet werden.
Der wichtigste Tipp: Vorausschauen!
Saisonale Stürme, Regen, Nebel, Schnee, tief stehende Sonne, herunterfallende Blätter, überfrierende Nässe, abgebrochene Äste, Hagel, schmutzige Erde vom Traktor auf der Fahrbahn…
…im Herbst muss man mit allem rechnen und sollte deswegen vorsichtig und vorausschauend unterwegs sein. Die Geschwindigkeit reduziert man vor allem vor Kuppen, Brücken und Tunnel und macht sich am besten jetzt auch schon mal Gedanken über den Wechsel der Reifen. Auch wenn die Faustregel von O bis O – also von Oktober bis Ostern – lautet, haben wir eine „situative Winterreifenpflicht“ – sprich wenn winterliche Straßenverhältnisse mit Schnee und Glätte herrschen, muss man wintergerechte Reifen aufgezogen haben.