Ein Auto braucht mindestens zwei Rückspiegel, oder Audi?

Die automobile Welt wird immer digitaler, von dem ersten digitalen Kennzeichen hatten wir euch ja schon berichtet und nach der Kleinserie vom Volkswagen XL1, kommt nun demnächst das erste Fahrzeug, welches in größere Serie über Kameras anstatt Spiegel verfügen soll.
Es ist der Audi e-tron, ein elektrisch angetriebener SUV, welcher Ende des Jahres vorgestellt werden soll. Der Prototyp von dem Fahrzeug macht nun schon seit einigen Monaten seine Runden, reist von Messe zur Messe, von Treffen zu Treffen und war sogar beim legendären GTI-Treffen am Wörthersee zu Gast.

Ganz ohne Außenspiegel wird der Audi e-tron natürlich nicht auskommen, die Technik (die innerhalb der EU zulassungsfähig ist) basiert auf Kameras und OLED-Displays, die in die Türen eingelassen sind. Der große Vorteil: Die Kameras und die Displays verfügen über unterschiedliche Möglichkeiten der Ansichten, basierend auf den Fahrzustand. So kann z.B. beim Einparken ein anderes Bild angezeigt werden, als bei der Autobahnfahrt, bei der man ja vor allem den rückwärtigen Verkehr im Blick haben möchte. Beim Ein- oder Ausparkvorgang könnte der Fahrer dann auch hinein- oder herauszoomen.

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Vorsprung durch Technik, aber nicht für alle: Denn die kamerabasierten Außenspiegel-Ersatz-Displays werden im Optionalitäten-Katalog stehen, serienmäßig wird der Audi E-Tron also auch weiterhin mit klassichen Außenspiegeln vorfahren.

Das erste reine Elektro-Mobil der Marke Audi wird für das Ende des Jahres 2018 erwartet, man munkelt von einer rein elektrischen Reichweite von bis zu 500 km, ausreichend Leistung sei vorhanden und natürlich auch ausreichend Platz. Bei den Preisen schweigt Audi sich noch aus, der Blick in die Glaskugel lässt uns aber vermuten, dass man den Audi E-Tron in der serienmäßigen Version zwischen 75.000 und 85.000 Euro einpreisen wird, somit viel zu teuer um in Sachen Elektromobilität für die Massen weiterzukommen.

Was fehlt ist nicht nur der Außenspiegel, sondern vor allem bezahlbare Fahrzeuge in der Golf-Größe, den Markt besetzen vor allem die Importeure mit herausragenden Fahrzeugen und man hat das Gefühl, dass die Hersteller aus Deutschland sich an den bereits jetzt hart umkämpften Markt irgendwie nicht herantrauen. In wenigen Wochen werden wir den Audi e-tron in San Fransisco zum ersten Mal sehen können, dann sehen wir auch was aus der Studie in die Serie übernommen wird, es bleibt also weiterhin spannend.

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Dürften wir „Wünsch-dir-was“ spielen, dann hätten wir gerne den alten Audi A2 als Elektrofahrzeug, mit einer Reichweite von 400 km und einer Schnellladefunktion, aber den Wunsch wird uns Audi vermutlich nicht erfüllen. Übrigens: Ein Auto braucht mindestens zwei Rückspiegel, neben dem Innenspiegel also noch einen Spiegel auf der Fahrerseite, wer auf den Innenspiegel verzichten möchte, der muss über einen Spiegel auf Fahrer- und Beifahrerseite verfügen. Das gilt auch wenn man die Scheiben tönt oder gar komplett verdunkelt (foliert).

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